Mein Ziel war es, immer muskulös auszusehen. Aber irgendwie wollte ich ja auch Fett verlieren. Also, einen flachen Bauch und sichtbare Bauchmuskeln. Ich hatte keine Lust mehr auf Schwabbel–Beine und einen Schwabbel–Bauch! Nicht mehr Skinny Fat! Aber ich war gefangen zwischen Jo–Jo–Effekt und Verzicht. Meine Endgegner: DIE WAAGE und HEISSHUNGER-ATTACKEN!

Ich habe völlig unnormal gegessen. Hühnchen, Reis und Brokkoli. Auf die leckeren Dinge wie Pizza, Burger und Eis habe ich verzichtet. Und wenn ich sie aß, konnte ich sie nicht genießen. Essanfälle sei Dank. Ich bin nachts so oft aufgewacht. Mit knurrendem Magen. Schlich mich in die Küche und aß eine ganze Packung Brot, mit einer ordentlichen Schicht Nutella. Danach schrie mich mein Gewissen an: „So kann es nicht weitergehen, du MUSST endlich etwas ändern!“ Am nächsten Tag gab es dann höchstens einen Apfel und die vielen Kalorien wurden auf dem Laufband verbrannt.

Besonders schlimm waren die Wochenenden. Das Gefühl, dass ich jeden Montag von vorne anfangen musste – beängstigend. Ich dachte, ich hätte keine Selbstkontrolle oder Disziplin. Es ist Montag, also muss ich das Frühstück ausfallen lassen und einen Salat zum Mittagessen essen.

Und dann gab es auch die Zeit, in der man mir zwar ansehen konnte, dass ich trainiere, allerdings auch, dass ich zu Chips, Süßigkeiten und Cola nicht NEIN sagen konnte. Den Aufwand, den ich für meinen Körper betrieben habe, konnte ich selbst schon gar nicht mehr rechtfertigen.

Ich wurde gerade 21 Jahre, als mein Körper komplett rebellierte und ich schwer krank wurde. Mein kompletter Darm war derart kaputt, dass ich keine Nahrung mehr richtig verdauen konnte. Permanenter Durchfall. Einen Blähbauch und Schmerzen. Und das Schlimmste: Ich habe mich geschämt. Wie soll ich eine Freundin finden? 

Das war der Moment, wo mir klar wurde: „Sei dankbar für jeden Tag auf dieser Erde!“ Ich hatte verstanden, dass die Zeit, die ich habe, endlich ist und dass ich das Beste daraus machen sollte. Ich bin auf diesem Planeten, um zu LEBEN! Nicht, um in einem neuen, selbstgemachten Teufelskreis von Diäten zu stolpern.

Es blieb KEINE ZEIT FÜR DAS LEBEN und alles, was (für mich) dazu gehört. Ich war erschöpft von meinem bisherigen Lebensstil. Das ewige Training, die strikten Ernährungspläne, die eintönige Diät, das Achten auf die Makronährstoffe, das Zählen und der Verzicht waren mir einfach zu schwerfällig. Und ich wollte endlich durchschlafen und ohne Hunger aufwachen. Ich wollte kein schlechtes Gewissen mehr haben. Trainieren zu müssen, weil ich wieder einmal nicht widerstehen konnte und der Heißhunger kam. Ich wusste: Wenn ich ein anderes, nachhaltiges Ergebnis will, muss ich auch etwas anderes machen.

Deshalb habe ich geschaut, wie ich mit weniger Zeit und Aufwand mehr erreichen kann. Wie gestalte ich mein Leben so, dass ich mir vorstellen kann, die nächsten 15–20 Jahre danach zu leben, ohne mich nach meinem Essens- und Trainingsplan zu richten?

Ist mir das gelungen?

Jepp, zu 100 %! Und ich sag dir, dieses Freiheitsgefühl ist unglaublich!

Ich tracke keine Kalorien und habe auch keine Heißhunger-Attacken mehr. Ich trainiere 3 Mal pro Woche – ganz selten 4 Mal. Esse auswärts, wenn es sich ergibt. Und komme auf ca. 150 g Protein, aber sicher nicht jeden Tag. Ich esse Eis, wann immer ich darauf Lust habe. Und meine Schritte liegen meist bei 8.000 bis 10.000. Ich achte aber nicht bewusst darauf.

Im Laufe der Jahre habe ich mir sehr viel Wissen angeeignet, bin einige Umwege gegangen und habe auch den ein oder anderen Stolperstein mitgenommen, der im Weg lag.

Stolpersteine und Umwege, die du nicht mehr gehen musst!

Und denk mal darüber nach, wie unendlich stolz du bist, wenn du dir gar keine Gedanken mehr machen musst, ob du dir die Pizza jetzt gönnst oder nicht. 

Aber wie du auch dahin kommst, das kann ich dir zeigen!